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Über die Autoren

Wir sind Felix & Sebastian von Music in the Box und bieten medienpädagogische Kurse für Schüler*innen und Fortbildungen für Lehrkräfte an.

 

Schau doch mal vorbei, vielleicht ist auch was für dich dabei.

AutorenbildFelix Unger

KI-Apps in der Musikschule: Unterstützung für Lehrkräfte & Schüler*innen


In unserer Arbeit mit Musikschulen und Lehrkräften haben wir festgestellt, wie vielseitig und zeitintensiv der Instrumentalunterricht sein kann. Lehrkräfte jonglieren zwischen individueller Betreuung, Materialvorbereitung und der Organisation des Unterrichts. Gleichzeitig wird immer häufiger über den Einsatz von KI-Apps in der Musikschule diskutiert, die diese Aufgaben erleichtern könnten – doch es gibt nur wenige konkrete Informationen, die speziell auf die Bedürfnisse von Musikschulen eingehen.


Eine Zusammenstellung von KI Tools in der Musikschule

Um das zu ändern, haben wir die wichtigsten KI-Apps für den Musikunterricht genauer unter die Lupe genommen und sie mit mehreren Musikschullehrkräften besprochen. Unser Ziel war es, nicht nur die Möglichkeiten dieser Tools zu beleuchten, sondern auch die Grenzen der Künstlichen Intelligenz.


Die Vorteile von KI-Tools: Sie sparen Zeit bei Routineaufgaben wie Notation oder Backingtracks, ermöglichen es Schüler*innen, unabhängig und flexibel zu üben, und lassen sich an individuelle Bedürfnisse anpassen.


Gleichzeitig gibt es jedoch auch Schwächen: Die Ergebnisse sind nicht immer präzise oder klanglich überzeugend, grundlegende Fertigkeiten könnten vernachlässigt werden, und viele Tools bieten erweiterte Funktionen nur kostenpflichtig an.


Im Folgenden zeigen wir anhand von drei zentralen Einsatzbereichen – Backingtracks, Üben zuhause und Materialerstellung – wie KI-Tools in der Musikschule sinnvoll eingesetzt werden können und wo ihre Grenzen liegen.



 

Erstellen von Backingtracks mit KI-Apps


Warum sind Backingtracks wichtig?

Backingtracks sind unverzichtbar, wenn es darum geht, Timing, Zusammenspiel oder Solotechnik zu üben. Oft ist es jedoch aufwendig, passende Begleitungen zu finden oder selbst zu erstellen. KI-Tools wie Moises nehmen Lehrkräften und Schüler*innen diese Arbeit ab und liefern flexible Lösungen.


Anwendung: Moises

Moises ermöglicht es, Musikstücke in ihre Einzelspuren zu zerlegen. Schlagzeug, Bass, Gesang oder andere Instrumente können isoliert oder entfernt werden, um Backingtracks zu erstellen. Zudem lassen sich Tempo und Tonart anpassen.


Die Oberfläche der App Moises
Die Oberfläche der Webanwendung von Moises zeigt die Aufteilung des Songs "Bunte Träume" in verschiedene Spuren

Konkrete Unterrichtsanwendungen für Backingtracks:


  1. Schlagzeugunterricht – Backingtrack erstellen: Mit Moises kannst du die Schlagzeugspur aus einer Aufnahme entfernen und einen Backingtrack aus Bass und anderen Instrumenten erstellen. Zusätzlich lässt sich das Tempo anpassen, sodass Schülerinnen in ihrem eigenen Lerntempo spielen können – ideal für das schrittweise Erarbeiten von komplexen Rhythmen.


  2. Gesangsunterricht – Backingtracks erstellen: Mit Moises können Lehrkräfte Gesangsspuren aus einer Aufnahme entfernen und einen reinen Backingtrack erstellen. Zusätzlich bietet die App die Möglichkeit, die Tonart (Pitch) anzupassen, sodass die Begleitung perfekt zur Stimmlage der Schüler*innen passt.


  3. Gitarrenunterricht – Solo isolieren: Deine Schüler*innen lernen ein neues Stück und wollen die Gitarren-Soli genau heraushören? Mit Moises kannst du die Gitarrenspur isolieren, sodass sie die Feinheiten der Harmonien besser erkennen und nachspielen können.


Zugang und Kosten:

Die Basisversion von Moises ist kostenlos und eignet sich für viele Anwendungen im Unterricht. Für längere Stücke oder eine höhere Klangqualität ist die Premium-Version erforderlich, die als Abonnement verfügbar ist.


 

Unterstützung von KI-Apps beim Üben


Warum ist das Üben zuhause entscheidend?

Viele Schülerinnen stehen beim regelmäßiges Üben zuhause vor Herausforderungen: Wie halte ich das Tempo? Wie bleibe ich rhythmisch sauber? KI-gestützte Tools wie MyPianist bieten hier praktische Unterstützung.


Ein Musikschüler der mit einem KI-Tool Geige übt

Anwendung: MyPianist

MyPianist ist eine App, die als virtueller Klavierbegleiter fungiert. Sie passt sich in Echtzeit an das Tempo und die Dynamik der Schüler*innen an und simuliert so das Zusammenspiel mit einem echten Pianisten.


Konkrete Unterrichtsanwendungen für das Üben zuhause:


  1. Violinunterricht – Klavierbegleitung für Solostücke: Deine Geigenschüler*innen können Solostücke wie ein Konzertstück mit MyPianist üben. Die App begleitet sie, passt sich an ihr Spiel an und gibt ihnen das Gefühl, Teil eines Ensembles zu sein.


  2. Bläserunterricht – Timing und Ausdruck verbessern:Für Blasinstrumente wie Trompete oder Saxophon bietet MyPianist eine ideale Begleitung. Schüler*innen können Phrasierungen und Dynamik besser üben, da die App flexibel auf ihre Interpretationen reagiert.


  3. Gesangsunterricht – Begleitung für Lieder:Auch Sänger*innen können MyPianist nutzen, um Lieder mit Klavierbegleitung zu üben. Besonders hilfreich ist die Möglichkeit, schwierige Passagen in Loops zu wiederholen, um gezielt daran zu arbeiten.


Zugang und Kosten

Die Basisversion von MyPianist ist kostenlos und enthält viele nützliche Funktionen. Für ein erweitertes Repertoire oder zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten gibt es eine kostenpflichtige Premium-Version.


 

Materialerstellung mit KI-Apps in der Musikschule


Individuelle Materialien sind für einen guten Unterricht unverzichtbar. Egal ob vereinfachte Noten, transkribierte Stücke oder Übungen – die Vorbereitung kostet oft viel Zeit. Hier hilft ein Tool wie piano2Notes, das Audioaufnahmen automatisch in Noten umwandelt.



Die Website von Klang.io

Anwendung: Piano2Notes


Piano2Notes erstellt aus aufgenommenen Klavierstücken direkt eine Partitur. Dies ist besonders nützlich für Lehrkräfte, die improvisieren oder spontan spielen und ihre Ideen schnell in Noten festhalten wollen.


Konkrete Unterrichtsanwendungen für die Materialerstellung:


  1. Klavierunterricht – Improvisationen transkribieren:Deine Klavierschüler*innen improvisieren gern? Mit Piano2Notes kannst du ihre Improvisationen aufnehmen und in Noten umwandeln. So können sie die Stücke später erneut spielen und weiterentwickeln.


  2. Gesangsunterricht – melody2notes: Singt eine Gesangsschülerin eine selbst erfundene Melodie? Nimm sie auf und lass sie von melody2notes transkribieren. Die Noten können dann für Übungen oder Arrangements verwendet werden.


  3. Bandarbeit – Arrangements erstellen:Für Schülerbands kannst du mit piano2Notes Klavierparts aufnehmen und als Noten ausgeben, um die Arrangements für andere Instrumente zu ergänzen.


Zugang und Kosten:

Piano2Notes ist eine kostenpflichtige App, bietet jedoch eine kostenlose Testphase. Für Lehrkräfte, die regelmäßig Notationen erstellen, kann die App eine enorme Zeitersparnis bedeuten. Zusätzlich gibt es weitere Module wie Melody2Notes, mit denen auch Melodien aus Soloaufnahmen transkribiert werden können. Diese Erweiterungen bieten noch mehr Flexibilität für verschiedene Unterrichtssituationen.



 

Fazit


KI-Tools wie Moises, MyPianist und Piano2Notes bieten zahlreiche praktische Anwendungen für den Instrumentalunterricht. Sie erleichtern die Erstellung von Backingtracks, unterstützen Schüler*innen beim Üben und vereinfachen die Erstellung von Materialien. Besonders im Musikschulalltag, wo Zeit oft knapp ist, sind solche Tools eine wertvolle Ergänzung.

Natürlich ersetzen sie nicht die persönliche Betreuung durch die Lehrkraft, aber sie schaffen mehr Raum für Kreativität und effizientes Arbeiten. Vielleicht ist es Zeit, eines dieser Tools auszuprobieren – die Möglichkeiten sind vielfältig!


 

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